Einbruchschutz fängt beim Eingang an
Fast jeder wird im Zusammenhang mit Haustüren oder anderen Bauelementen schon einmal etwas von den sogenannten Widerstandsklassen gehört haben. Kurz gesagt geben sie an, wie viel Schutz ein bestimmtes Objekt bietet.
Je höher die Widerstandsklasse ist, desto einbruchshemmender wirken dessen Eigenschaften. Es gilt zu bedenken, dass der Preis für ein Element mit einer höheren Widerstandsklasse deutlich über dem für das das gleiche Element mit einer niedrigeren Widerstandsklasse liegt.
Besonders beim Haustürkauf ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Widerstandsklasse bei der Auswahl mit einbezogen wird. Schließlich muss einem diese als Hausbesitzer ausreichend Schutz vor Einbrechern bieten. Der Schaden, der durch einen Diebstahl entstehen würde, ist nun mal deutlich höher als der Aufpreis für ein oder zwei Widerstandsklassen höher. Versicherungen empfehlen normalerweise Widerstandsklasse 1 oder 2 für die Haustür. Meist reichen da die einbruchshemmenden Eigenschaften schon aus, um den Bewohnern Sicherheit zu gewährleisten. Zudem zahlen sie dann, sollte es doch mal zu einem Einbruch kommen, Schadensersatz in Höhe der Schadenssumme. Handelt es sich bei der Ein- und Ausgangstür hingegen um ein Objekt ohne Widerstandsklasse kann es sein, dass sich die Versicherung im Schadensfall weigert, die Kosten für diesen zu übernehmen.
Aber man sollte nicht nur beim Kauf einer Haustür darauf achten, dass diese mit einer Widerstandsklasse versehen ist. Andere Bauelemente, wie beispielsweise Fenster, sollten ebenfalls zumindest über Widerstandsklasse 1 oder 2 verfügen. Denn schließlich müssen Einbrecher nicht zwangsläufig durch die Vordertür ins Haus gelangen. Die Fenster eignen sich als Einstiegsobjekt meist auch sehr gut. Und ohne Widerstandsklasse sind diese ebenso einfach zu knacken wie eine Haustür, die keine Widerstandsklasse hat.
Die Polizei empfiehlt Privathaushalten, die Haustür mit einer Widerstandsklasse 2 auszustatten. Besitzt man im gewerblichen Bereich ein Gebäude, wird sogar geraten, zur Widerstandsklasse 3 zu greifen. Schließlich hängt von diesem in gewisser Weise die eigene berufliche Existenz ab. Es wäre äußerst ärgerliche, wenn zu geringe Sicherheitsmaßnahmen diese komplett zerstören würden. Und eine Schadensersatzzahlung durch die Versicherung ist einem auch nicht in jedem Fall sicher – selbst wenn man sein gewerblich genutztes Gebäude mit vielen, teuren Sicherheitsmaßnahmen schützt.

Widerstandsklassen für Haustüren
Je höher die Widerstandsklasse, desto einbruchshemmender die Eigenschaften des Elements. Elemente mit der Widerstandsklasse 1 schützen den Besitzer dementsprechend am schlechtesten vor Einbrüchen, Elemente mit der Widerstandsklasse 6 hingegen am besten.
Widerstandsklasse 1 -
Mit Widerstandsklasse 1 ausgestattete Elemente schützen vor Gelegenheitstätern, die ihre rohe Körperkraft nutzen, um einen Einbruch zu verüben. Beschädigungen durch Fußtritte, Herausreißen und grob unsachgemäßer Handhabung sind damit vorgebeugt.
Widerstandsklasse 2 -
Die zweite Widerstandsklasse richtet sich ebenfalls an Gelegenheitstäter. Allerdings wird durch diese sogar Schutz gegen die Benutzung von Werkzeugen wie Zangen oder Schraubenziehern zum Aufbrechen von Türen und Fenstern geboten.
Widerstandsklasse 3 -
Ist ein Bauelement mit der Widerstandsklasse 3 ausgestattet, ist dieses gegen Einbrecher geschützt, die bereits etwas professioneller Vorgehen und deutlich größere Werkzeuge verwenden. Es hilft auch nicht, sich an Elementen, die mit der Widerstandsklasse 3 geschützt sind, mit mehreren Werkzeugen zu versuchen. Dagegen sind diese ebenfalls geschützt.
Widerstandsklasse 4 -
Sind erfahrene Einbrecher am Werk, benötigt man für einen ausreichenden Schutz zumindest die Widerstandsklasse 4. Denn diese richtet sich gegen Beschädigungen durch Schlagäxte, Hämmer, Akku-Bohrer und viele weitere im Sinne des Einbrechers sehr effiziente Werkzeuge.
Widerstandsklasse 5 -
Nimmt der Einbrecher für seine Tat noch größere Elektrowerkzeuge zur Hilfe, sind nur Elemente ab Widerstandsklasse 5 geschützt. Diese richtet sich gegen erfahrene Täter, die einen Winkelschleifer mit maximalem Scheibendurchmesser von 125 Millimeter verwenden.
Widerstandsklasse 6 -
Genauso wie Widerstandsklasse 5 richtet sich auch Widerstandsklasse 6 an geübte Täter. Allerdings werden bei ihr noch effektivere Werkzeuge mit einbezogen. So finden sogar Winkelschleifer mit einem maximalen Scheibendurchmesser von 250 Millimeter Berücksichtigung.
Logischerweise sind Elemente mit der höchsten Widerstandsklasse durchschnittlich deutlich teurer. Vor dem Kauf muss man sich also genauestens überlegen, welche Widerstandsklasse für einen die richtige ist.
Keine endgültige Sicherheit
Trotz allem sollte man sich stets bewusst sein, dass selbst bei Widerstandsklasse 6 ein Restrisiko bleibt. Den ultimativen Schutz gegen Einbrecher gibt es nicht. Aber es hilft zumindest schon mal ein bisschen, wenn man sich bewusst ist, dass ein Einbruch nicht nur durch die Vordertür erfolgen kann, sondern auch durch Fenster, Dachluken und Terrassentüren. Daher sollte man darauf achten, auch diese Elemente mit einer Widerstandsklasse zu versehen und so zumindest die Wahrscheinlichkeit etwas erhöhen, dass man nicht Opfer eines Einbruchs wird. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Einbrecher, sollte das aufknacken eines Objektes, zum Beispiel der Haustür, zulange dauern, sich abschrecken lassen und ihren Einbruchsversuch aufgeben.
